Die emotionale Sicherheit im Kontext von Trennung und Scheidung
(1) Dieser Artikel soll eine Grundlage darstellen, was wir von der Initiative, Beratungs- und Ombudsstelle (IBO): elternbleiben.nrw unter emotionaler Sicherheit verstehen und wir in der Erziehung unserer Kinder diese als Ressource und Schutzfaktor Maßstäbe setzend einbringen und den Heranwachsenden durch die Nutzung von Wissen und unserem Bewusstsein hierüber, mit gutem Beispiel vorangehen zu können.
(2) Dass die Initiative, Beratungs- und Ombudsstelle (IBO): elternbleiben.nrw sich dem Themengebiet der pädagogischen Haltung und Erziehung widmet, erklärt sich aus ihrer Rolle, Funktion und deren unterschiedlichen Aufgabengebieten.
Die Entwicklungspolitische Informations- und Bildungsarbeit (EpIB) sowie Bildung nachhaltiger Entwicklung und Erziehung (BnEE) gehört dabei zum Spektrum der Aufklärungs- und Präventionsarbeit vonseiten elternbleiben.nrw.
Wie das Thema der emotionalen Sicherheit darin ihren Platz findet, soll ebenfalls in diesem Blog kurz skizziert werden. Denn nicht immer ist in der Familie alles Friede, Freude, Eierkuchen.
Risikofaktoren wie Existenz-, Verlust- und/oder Bindungsängste belasten in der heutigen Zeit immer mehr Eltern, infolgedessen kommt es häufig zur Trennung oder gerichtlichen Scheidung.
(3) Emotionale Sicherheit in der Zeit vor, nach und während der Trennung/Scheidung der Eltern für die betroffenen Rechtssubjekte, den Kindern und Jugendlichen daher eine extrem wichtige Erfahrung. Denn auch bei der Kindesanhörung durch ein Familiengericht sowie durch sachkundigen Fachbehörden und die beteiligten Professionen, die emotionale Sicherheit dabei einer extremen Belastungsprobe ausgesetzt. Nicht selten wird das minderjährige Kind im Alter zwischen 4 und 15 Jahren diesen Sachzwängen ausgesetzt. Meist von den Eltern selbst, weil diese ihre ihnen obliegenden Pflichten (gem. GG) zum Wohlverhalten (gem. BGB) untereinander und dem Heranwachsenden dabei vergessen haben.
Denn die emotionale Sicherheit beschreibt einen, wie ich persönlich finde, wesentlichen Schutzfaktor, den Eltern ihren Kindern „vorleben“ können, sodass diese eine verlässlichere Zukunft und stärkere mentale Widerstandskraft (Resilienz) auf- und ausbauen können.
Mit starker emotionaler Sicherheit ausgestattet schaffen Heranwachsende es ihre Bindungsverlustängste zu benennen. In dieser auch für sie selber stark belastenden Situation können sie, ohne diese Ressource und Schutzfaktor ausgestattet, nur vermuten, einen oder gar beide Elternpersonen zu verlieren – als Loyalitätskonflikt wird dies oft, aus meiner Sicht fälschlicherweise, benannt.
(4) Eltern, die mittels gewaltfreier Kommunikation und Kollaboration konstruktiv ihre Unterschiede und gegensätzlichen komparativen Ansichten und Meinungen sich gegenüber eingestehen und äußern können, werden von ihren Kindern und Jugendlichen als verlässlich und sicher empfunden.
Die Heranwachsenden können sich darauf verlassen, dass sich ihre Eltern ihnen gegenüber auch verhalten und die Verpflichtung dazu haben. Bei unserer (IBO) Betrachtung lassen wir Psychospiele der Erwachsenen unbeachtet außen vor, da wir eine gewaltfreie, konstruktive Verhaltensweise der Eltern untereinander als wünschenswert und die freie Persönlichkeitsentwicklung des eigenen Kindes und Jugendlichen als zukunftsweisend ansehen.
(5) Es gibt mannigfaltige Angebote für Elternkursprogramme, die eine grundlegende Haltung des positiv bestärkenden erzieherischen Verhaltens vermitteln und die Aufmerksamkeit auf die Stärken und Ressourcen des Kindes lenken können.
Trennung und Scheidung betroffenen Kindern und Jugendlichen kann die sachkundige Fachbehörde (Jugendamt) hier als das Rechtssubjekt stärkende Institution verstanden werden. Die in dieser Lebenslage des Heranwachsenden notwendigen und geeigneten Hilfen und Unterstützungsleistungen erbringen (gem. SGB VIII).
Somit gehört es auch zu den Aufgaben der Eltern, sich selber schlau zu machen, welche notwendigen Hilfen und Unterstützungsleistungen es gibt und für ihre Lebenssituation gerade geeignet erscheinen.
(6) Die Erkenntnisse über die Entstehung von emotionaler Sicherheit, einer konstruktiven, gleichberechtigten und gleichwertigen Fürsorge- und Erziehungspflicht (gem. StGB, BGB, GG) der Eltern, der Erfahrung im Anwenden von konsequentem und positiv-bestärkendem erzieherischem Verhaltens dem Heranwachsenden gegenüber, kann dem Entstehen eines Loyalitätskonflikts altersgerecht entgegengewirkt werden.
Durch altersgerechten Einbezug des Kindes oder des jungen Erwachens, kann die emotionale Sicherheit des Heranwachsenden auf- und ausgebaut, bzw. dadurch eine Förderung erfahren. Konstruktiv, kritisch denkend (gem. De Bono), kreativ und gewaltfrei/positiv kommunizierend, eine mitunter komparative Kollaboration der Eltern und dem Kind ermöglichen, hier die gestellte Herausforderung der Institutionen.
(7) Als Gründer der Initiative, Beratungs- und Ombudsstelle (IBO): elternbleiben.nrw habe ich die Methode VENÜ, des Vormachens, Erklärens, Nachmachens und des Übens etabliert. Die Eltern und Amtspersonen der sachkundigen Fachbehörden, sowie die an Trennung oder Scheidung beteiligten Erwachsenen, haben eine Vorbildfunktion und leben durch hypothetisches Denken und Handeln Heranwachsenden eine Konstruktive vor. Wir Eltern werden zu Ermöglichern, Co-Konstrukteuren und Begleitern unserer Kinder, diese werden zu verantwortungsvollen Mitgestaltern unserer aller Zukunft und gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Wie kann ich die emotionale Sicherheit meines Kindes fördern?
- 0%Altersgerechte Mitbestimmung und Einbezug des Kindes.
- 0%Verantwortungsabgabe und -übergabe an Institutionen.
- 0%Methode: Vormachen. Erklären. Nachmachen. Üben.
- 0%Sprache schafft Wirklichkeit (Motto des DSKB e.V.).
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